Page 130 - Demo
P. 130
Was hat sich f%u00fcr Dich durch diesen Weg ver%u00e4ndert?Frank: Ich habe gelernt, dass Pflege nicht nur Oragnisation und Verwaltung ist, sondern eine Haltung. Wir wollten immer, dass Menschen hier bei uns ankommen k%u00f6nnen. Dass man ehrlich sagt: %u201eWas genau brauchst Du?%u201c und dann auch L%u00f6sungen findet. Das ging nur, weil wir alles zusammen gedacht haben %u2013 von Essen auf R%u00e4dern bis zur station%u00e4ren Pflege. Ich wollte nie nur einen Teil abdecken, sondern das gesamte Spektrum der Seniorendienstleistungen Ich wollte, dass die Menschen das Gef%u00fchl haben: %u201eEgal, was passiert %u2013 hier bekomme ich Hilfe, hier kann ich bleiben. Wir waren %u00fcbrigens die erste Tagespflege im Kreis Borken.%u201cUnd Samuel, was hast Du aus dieser Haltung mitgenommen?Samuel: Den Mut, Dinge anders zu machen. Mein Vater hat mir nie gesagt, wie ich etwas zu tun habe. Er hat mir gezeigt, wie man mit Haltung f%u00fchrt. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und somit sehe ich Prozesse und Systeme. Aber ich habe durch ihn verstanden, dass kein System funktioniert, wenn die Haltung nicht stimmt. Vertrauen in mein Team wichtiger ist als Kontrolle. Und dass ein Team nur dann gut ist, wenn es auch geh%u00f6rt wird.Du hast das Unternehmen gemeinsam mit einem jungen Team neu aufgestellt. Wie war dieser Schritt?Samuel: Er war notwendig. Ich wusste, die Herausforderungenin der Pflege werden gr%u00f6%u00dfer. Digitalisierung, Personalnot, demografischer Wandel. Das kann niemand allein stemmen. Deshalb haben wir F%u00fchrung neu definiert. Wir schaffen Rollen,wir schaffen R%u00e4ume. Wir h%u00f6ren zu. Und wir denken Pflege nicht als Verwaltung, sondern als Begegnung. Das ist das Erbe meiner Familie, das ich nun weitertrage. Nur eben in der Sprache meiner Zeit.Frank, wie schwer ist es, loszulassen?Frank: Mal ehrlich? Es ist nicht leicht. Ich bin noch in Coesfeld aktiv, aber ich ziehe mich mehr und mehr zur%u00fcck. Samuel macht das perfekt. Und ich wei%u00df, ich habe meinen Teil getan. Es ist gut so wie es ist und in Zukunft wird.Martina, was bedeutet Dir diese Entwicklung?Martina: Es ist sch%u00f6n zu sehen, wie hier etwas weitergegeben wird, ohne dass etwas verloren geht. Die Werte bleiben. Die Menschen bleiben. Aber die Formen ver%u00e4ndern sich. Ich habe hier in jedem Bereich gearbeitet, ich kenne die Ecken, die Herausforderungen. Und ich wei%u00df, so wie wir es jetzt machen, ist es ehrlich. Wenn Du dem Unternehmen einen Satz mitgeben d%u00fcrftest, was w%u00fcrdest Du sagen?Martina: Pflege ist nicht, was Du tust %u2013 sondern wie Du bist, w%u00e4hrend Du es tust. Und genau das erlebe ich hier.Pflege ist nicht, was Du tust %u2013 sondern wie Du bist, w%u00e4hrend Du es tust. Und genau das erlebe ich hier.- Martina Oomen -#Martina Oomen128 I Portrait