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                                    Größere Herausforderungen hatten wir auf den 254 Kilometern Anfahrt auch nicht zu bewältigen. Eine kluge Entscheidung, rechtzeitig aufzubrechen, zumal am Freitag … vor dem drohenden Feierabend-/Wochenendverkehr.Freitag | 06. Oktober 2023 | irgendwann nach Mittag … ich hatte vergessen, auf die Uhr zu schauen | Campingpark Kehl | Rheindammstraße 1 | 77694 KehlNach zwei Stunden und 40 Minuten Fahrzeit waren wir bereit zum Einchecken.Wenn da nicht dieser Vollhonk mit seinem Gespann gewesen wäre, der offensichtlich seine Jungfernfahrt mit einem ziemlich langen Wohnwagen feierte – und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Das Gespann war so geschickt vor der Schranke abgestellt worden, dass er Ein- und Ausfahrt gleichermaßen blockierte. Das einsetzende Hupkonzert drang mindestens bis nach Straßburg – an die gegenüberliegende Rheinseite. Nicht jedoch in den Gehörgang des Fahrers, der sich ein erstes Ankunfts-Bierchen in der Campingplatzklause, unweit der Schranke, gönnte. Während der gechillte Endsechziger mit der Mine eines Unschuldslammes den Weg endlich freimachte – nach gefühlten 35 Minuten des Wartens und Suchens, veränderte sich meine Sichtweise. Der Mann hat alles richtig gemacht, wir sind ja schließlich im Urlaub … und nicht auf der Flucht. Entschleunigung ist angesagt, Herr Buß ;-)Mit diesen lächelnden Gedanken betrat ich die Rezeption. Ob sie uns wohl freundlicherweise Unterschlupf für eine Nacht gewähren würden – so meine Frage. Du verdutzte Lady gab an, dass sie ihren Job schon eine geraume Zeit mache, aber so eine freundliche Ansprache habe sie selten gehört. Kurze Zeit später fuhr der „Chef“ höchstpersönlich, gut gelaunt und extrem freundlich, auf dem Radle vor, um uns an einen schönen Platz zu lotsen. Nächstes Learning: Wer schön stehen will, sollte freundlich sein ;-) Der Nachbar zur Linken verlud gerade ca. zehn Kartons Wein von seinem Smart in seinen Luxus-Cathargo, an welches der Anhänger für den Kleinen angekoppelt war. Ich erkannte das mir wohlbekannte Branding der Weine von Jean-Claude Mas auf einigen Kartons. Schon hatten wir ein Thema. Er sei drüben in Frankreich in einem Supermarkt gewesen – Riesenauswahl und sehr günstig. Der Vorrat unserer Bordbar würde zwar noch eine Weile reichen, aber die Schilderungen unseres Nachbarn klangen so vielversprechend, dass wir unsere Routenplanung um seinen Einkaufstipp ergänzten.Hunger machte sich breit, angesichts der nachbarlichen Fachsimpelei über Food und Wine. Aufbau und Gestaltung des Early Dinners gingen Hand in Hand. Während Kirsten die Gnocchetti di Sarda im Muschel-Gemüse-Sud in der Kupferpfanne zum Brutscheln brachte, baute ich einen frischen Tomatensalat, mit Olivenöl, reduziertem Honig-Balsamico, Burrata und frischem Basilikum. Um 16.58 Uhr waren wir Gabel-bereit für diese kongeniale Kombi. Keine schlechte Idee, mit etwas vorbereiteter Homemade-Nahrung die ersten Tage zu überbrücken, oder? Kirsten: Also ich vermisse nichts. Ich wüsste gerade nicht, wo ich lieber wäre. Essen wie Gott in Frankreich – zumindest beinahe … entfernungstechnisch gesehen. Wollen wir nach dem Essen rüberlaufen? Eine Flasche Rotwein geschultert … ;-) Guter Plan. Während wir mit Parmeggiano und Zitronenrsipe unser Gericht veredeln und uns aus dem Leben schlemmen, berauschen wir uns an den Plänen für das Foodkonzept der nächsten WorkationTour. Frankia von Christian & FamilyWorkation53
                                
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