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                                    Während sie dem Herbstlaub hinterherjagt, mit dem der Wind sein Spielchen treibt, jage ich Kastanien ;-) Unter einem solchen Baum türmen sich Unmengen der lieb gewonnenen Vorspeise. Auf dem Boden des Radweges ein Graffiti: „NEIN ZUR AFD.“ Limburg wird mir immer sympathischer. Ich lege ein paar der gesammelten Kastanien neben diese gesprayte Haltung. Das edle Braun der Kastanien ist ein Farbton, den ich toll finde – die mentale Einfärbung vieler Anhänger dieser Partei hingegen nicht. Wieder am Wohnwagen angekommen, breite ich meine Beute auf unserem Frühstückstisch aus. Irgendwas ist anders. Ich hole eine Vergleichskasta-„Der Kastanienmann“. Meine Empfehlung: Sehenswert, weil spannend … aber nichts für schwache Nerven, seltenst fürs zarte Geschlecht, niemals für Kirsten ;-) Während diese im Knaus das Frühstück bereitet, breite ich den größten Teil des Technikgedönses auf dem Tisch unter der Markise aus. Bislang schlummerte alles in zwei großen ZARGES-Kisten in der Heckgarage. Ziel ist es, alles griffbereit und sortiert in den geräumigen Staufächern unseres Workmobils unterzubringen. Unsere Nachbarn lugen herüber. Nein, wir sind nicht vom WDR und auch keine fliegenden Händler für Elektronik-Gedöns, versichern wir dem Pärchen aus der Pfalz. Für das Versprechen, ihnen den „Wir waren am 04. Juli 2023 dort. Trotz der Hauptferienzeit waren noch einige Plätze frei. Ich hatte diesen Platz ausgesucht, weil er mit vierSternen vom Deutschen Caravan-Club (DCC) gesegnet worden war. Ein Familien-Campingplatz, größtenteils parzelliert. Die uns zugewiesene Parzelle war schon ein bisschen anspruchsvoller anzusteuern, aufgrund der Größe unseres Frankia. Dennoch stellten die Manöver keine allzu großen Herausforderungen dar, für ein solches Fahrzeug in einer HighEnd-ähnlichen Variante. Mittels der Kameras und mit der anweisenden Unterstützung meiner Partnerin bin ich rückwärts auf die Parzelle gefahren. Handbremse angezogen und Knopf für die automatische Ausrichtung der hydraulischen Hubstützen gedrückt – Fertig ist die Laube … und auch unser holländischer Nachbar, dem dieses Prozedere bislang wohl fremd war. Das ist schon extrem komfortabel, wenn sich das Fahrzeug selbstständig in die Waage bringt. Reisebericht zuzumailen, unterstützen sie uns beim Check der Entsorgung und beim Neubefüllen mit Trinkwasser. Nach dem Frühstück brechen wir auf, genauso, wie Christian und seine Lady es regelmäßig praktiziert haben, wenn es eine Etappe weitergeht. Wir nehmen Kurs auf Christians zweiten Tipp – den Campingplatz in Kehl am Rhein. Ein Blick in meine Notizen zum Gespräch mit Christian hatte unseren Wunsch befeuert, an die deutsch-französische Grenze zu fahren – nahe liegend für Menschen, die eine frankophile Sehnsucht umschleicht. In den besagten Notizen stand: nie aus unserem heimisch-gesammelten Vorrat hervor. Den gerade Gesammelten fehlt das besagte Zipfelchen. Mir schwant, dass ich einen lupenreinen Hattrick hingelegt habe, was die KastanienBlödheit angeht – Fauxpas-Nummer III wird Gewissheit. Kirsten, haben wir ausreichend Streichhölzer mit? Wofür? Wir könnten jetzt eine Armee von Kastanien-Männchen bauen. Ich Döspaddel habe Rosskastanien gesammelt, statt Esskastanien.Du wieder ….Ich betrachte mein Angebot zur kreativen Freizeitgestaltung als nicht mehrheitsfähig. Ebenso wenig wie die Netflix-Staffel #52
                                
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