Page 14 - Pan Februar 2021
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die Dinge anders zu betrachten. Das Hauptgeschäft im bonfire läuft abends. Mittags haben wir für zwei Stunden geöffnet. Die Zeit dazwischen gastro- nomisch zu bespielen, ist nicht wirt- schaftlich. Aber es ist Fläche, die schon ist und die verfügbar ist. Wie und für wen kann ich diese Fläche anbieten ... z.B. als Co-Working?
Am Ende vom Tag ist es eine Durchmi- schung von traditionellen Business-Ca- ses, die wir bislang gewohnt waren, hin zu neuen, modernen Konzepten.
Lass uns zum Thema Essen, Genießen zu- rückkehren ...
Genau ... eine Entwicklung, die ich wahrnehme, ist, dass wir tagsüber vor- nehmlich snacken, während wir uns abends für das Essen wirklich Zeit neh- men. Das Snacken findet bei extremen Menschen bis zu 20-mal am Tag statt, ortsunabhängig ... in öffentlichen Ver- kehrsmitteln, im Büro... und oft auch gedankenverloren. Wenn wir das Tag- werk hinter uns gelassen haben, scheint es eine gute Zeit zu sein, bewusster zu genießen.
Hoffnung keimt auf. Wir nähern uns dem Ende ... zwei Fragen noch.
Schieß los!
Welche Frage hättest du gerne beantwor- tet, wenn ich sie denn gestellt hätte? Booooh ... welche Frage würde ich gerne gefragt worden sein ... Man soll ja immer das sagen, was einem als erstes in den Sinn kommt ...
Das wäre ein Ansatz.
Okay, finde ich die Phase, in der wir uns befinden, gut oder schlecht für die Gast- ronomie?
Und deine Antwort darauf wäre ...
Ich persönlich erachte sie als gut. Ich weiß, dass da sehr viel Leid hinter steckt und sehr viele Schwierigkeiten. Einige werden daran scheitern, es wird Arbeits- plätze kosten ... daran nehme ich ehrlich Anteil. Aber der Druck, der entstanden ist, hat uns alle zum Nachdenken ge- zwungen. Und je mehr Druck vorhanden ist, desto schneller müssen und werden Veränderungen greifen.
Man kann die Hände in den Schoß legen und warten, man muss es aber nicht. Un- sere Auszubildenden zum Beispiel wer- den möglicherweise in dieser Phase mehr lernen, als sie es im Normalbetrieb getan hätten. Wir nutzen diese Zeit, um sie noch gezielter zu begleiten. Wir haben die Idee des Azubikochens aufgegriffen und umge- setzt. Da geht es darum, die noch jungen
Menschen mit dem positiven Spirit an- zustecken, der diese Branche auszeich- nen kann. Wo wir uns Zeit nehmen, coole Ideen entwickeln, umsetzen ... und nach- her den Gaumen darüber werten lassen.
Klingt spannend. Können wir das beglei- ten, sprich: Impressionen dazu einfangen? Mir gefällt eure Art, dem Lockdown-Light zu begegnen.
Sehr gerne, lass uns einen Termin mit Simon abstimmen, unserem Küchen-Di- rektor.
Gesagt, getan: Die passenden Impressionen findet ihr auf den nachfolgenden Seiten ...
Der abschließende Fragen-Komplex: Du gehst in fünf Jahren in ein Restaurant, was es so noch nicht gibt. Jetzt folge mal nicht den Trends, sorry: den Entwicklun- gen ... sondern nur deinem eigenen Gusto! Du kommst rein ... welche Musik läuft da? Ein sehr chilliger Deep-House, mit ein paar Beats, die einen aufhorchen lassen, die einen vitalisieren und mitnehmen.
Wie wäre das Ambiente?
Wir wären in einem offenen, luftigen, größeren Raum mit hellen, echten Holz- säulen ... wenig Beton ... ich sehe sehr viel Echtholz. Ich sitze in einem Stuhlses- sel, durchaus etwas Massiveres, wo man sich reinfläzen kann ... aber auch nicht so tiefsitzend wie ein Chesterfield-Sessel.
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  Portrait














































































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